gustav flaubert's madame bovary (1857)

flaubert's sprachgewandheit ist einfach bezaubernd..

via www.wikipedia.org

"... und während sie sich mit banalen redensarten abmühten, fühlten beide sich von einer gleichen sehnsucht durchdrungen, es war ein tiefes, unaufhörliches murmeln der seele, das alle stimmen übertönte."


"sie würde in ein wunderbares land eintreten, wo alles leidenschaft, verzückung, delirium wäre; eine blaue unendlichkeit umgab sie, die gipfel des gefühls funkelten in ihren gedanken, und das gewöhnliche dasein war nur noch fern, tief unten im schatten zwischen den höhen zu sehen."

"eine frau dagegen wird immerfort daran gehindert. passiv und beweglich zugleich, hat sie die schwäche des fleisches und die vom gesetz bestimmten abhängigkeiten gegen sich. wie der schleier ihres huts, den ein band festhält, flattert ihr wille in alle winde;

immer ist da ein verlangen, das lockt, eine konvention, die zurückhält."

"alles schien ihr von einer schwarzen lufthülle umgeben, die wie ein nebel um die dinge schwebte, und der kummer verfing sich mit leisem heulen in ihrer seele wie der winterwind in verlassenen schlössern. es war jene traumbefangenheit, die wir haben, wenn etwas unwiederbringlich vorbei ist, die müdigkeit, die uns nach jeder vollendeten tatsache befällt, kurz der schmerz über den abbruch jeder gewohnten bewegung, das brüske ende einer langandauernden schwingung."

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"es hat keine literarische gestalt gegeben, mit der ich ein dauerhafteres und eindeutig leidenschaftlicheres verhältnis gehabt hätte als mit emma bovary."
mario vargas llosa